Dr. Christoph Bazelt, Präsident des BDA, mit Zoltán Bálo und Günter Fuhrmann.
Das Bundesdenkmalamt (BDA) ist nicht nur verantwortlich für die Bewahrung des kulturellen Erbes in Österreich, es residiert selbst in geschichtsträchtigen Räumen in der Hofburg. Hier lebten einst Kaiser Franz I. und Kronprinz Rudolf, dessen einstiges Speisezimmer, der Ahnensaal, dient nun als Repräsentationsraum des Denkmalschutz.
Doch das BDA ist keine rückwärtsgewandte Institution. Neben dem Bewahren von Denkmälern rückt immer mehr die Vermittlung ihrer Bedeutung in den Vordergrund. Seit vielen Jahren lädt der „Tag des Denkmals“ Besucher in sonst nicht zugängliche architektonische Schätze des Landes. Nun startet eine neue Initiative, die neue Medien zur Vermittlung des historischen und kulturellen Erbes nutzten wird.
Simeon II. von Bulgarien blickt auf ein einzigartiges Leben zurück. 1937 als bulgarischer Kronprinz geboren folgte er mit nur 6 Jahren seinem früh verstorbenen Vater auf dem Zarenthron nach. Die politischen Umbrüche nach der Machtübernahme der Kommunisten zwangen den 8-jährigen Simeon mit seiner Familie 1946 sein Heimatland zu verlassen. Nach Jahrzehnten im spanischen Exil kehrte er in den 1990er Jahren nach Bulgarien zurück und wurde 2001 zum Ministerpräsidenten des Landes gewählt.
Heute lebt Zar Simeon meist im Vrana-Palast vor den Toren Sofias. Dort durfte das Team von Cantat den Monarchen besuchen. Schon im September 2018 interviewte Günter Fuhrmann den bulgarischen König für die Doku-Reihe „Habsburgs Adel“. Nun wurde ein zweiter Teil aufgenommen und auch Prinzessin Marie Luise, die ältere Schwester des Zaren, stand für Fragen zur Verfügung.
Doch Günter Fuhrmann war nicht allein nach Sofia gereist, seine Kollegen Zoltán Bálo und Simon Buchta waren dabei – denn selten kann europäische Geschichte so hautnah erlebt werden wie im Gespräch mit einer Persönlichkeit wie Zar Simeon II.
Eröffnung der neuen Ausstellung „Schlacht und Schicksal“ auf Schloss Jedenspeigen am 18. Mai 2019
„Immer wenn ein Habsburger in Jedenspeigen ist, passiert in Österreich Entscheidendes“. Mit diesen Worten schloss der niederösterreichische Landtagspräsident Karl Wilfing seine Eröffnungsrede im Hof von Schloss Jedenspeigen. Er bezog sich zwar auf die tagespolitischen Ereignisse des 18. Mai, doch spannte er damit einen Bogen ins Jahr 1278. Am 26. August fand in Sichtweite des Schlosses die größte Ritterschlacht des 13. Jahrhunderts statt. Der böhmische König Ottokar Przemyls kämpfte gegen König Rudolf von Habsburg um die Herrschaft in Österreich. Mit Hilfe seiner ungarischen Verbündeten errang Rudolf den Sieg, das Haus Habsburg wurde an der Donau heimisch, eine neue Ära in der Geschichte Mitteleuropas konnte beginnen.
Als Vertreter des Hauses Habsburg war Erzherzog Georg gekommen. Er hob in seiner Rede die Bedeutung der Ereignisse von 1278 für die Familie hervor, vor allem die kluge Politik des Sieges Rudolf von Habsburg. Dieser setzte nach der Schlacht auf Versöhnung und verheiratete seine Tochter Guta mit dem Sohn und Erben des bei Jedenspeigen umgekommenen Böhmenkönigs.
Mitteleuropa war das große Thema der Eröffnungsreden die simultan auch ins Slowakische übersetzt wurden. Die Renovierung und Neugestaltung von Schloss Jedenspeigen war nur durch ein INTERREG Projekt mit Gemeinden in der Westslowakei möglich. Gemeinsam mit dem Kleinkarpatischen Museum in Pezinok wurde eine Sonderausstellung vorbereitet, die sich der Weinkellerarchitektur Mitteleuropas widmet. Neben Erzherzog Georg sprachen Bürgermeister Alfred Kridlo, der slowakische Botschafter Peter Misik, die Abgeordnete zum Selbstverwaltungskreis Bratislava Zuzana Schwartzova und Landtagspräsident Karl Wilfing
Die Ausstellung „Schlacht und Schicksal“ wurde von Günter Fuhrmann kuratiert. In seiner Vorstellung wies er sowohl auf die mitteleuropäische Ausrichtung der Ausstellung hin wie auch den Einsatz moderner Medien, entwickelt von Cantat Heritage & Innovation. Durch Projektion beginnen Büsten der Könige sich zu unterhalten, in einem Multimedia-Raum kann auf einer U-förmigen, 2 Meter hohen und 10 Meter langen Leinwand in einer 5-minütigen Installation die Schlacht miterlebt werden.
An diesem Samstag wurde auch die neue Schlossvinothek
eröffnet. Jedenspeigen ist seit vielen Jahren für einen ganz besonderen Wein
berühmt, auf den Weingärten, die am historischen Schlachtfeld wachsen, wird ein
„Habsburg-Wein“ gekeltert. Werner Zirnsack, Obmann des Weinbauvereins, beschrieb
diesen Wein „als mit den gleichen Eigenschaften wie das Haus Habsburg
ausgestattet: Langlebigkeit und Kraft“. Darauf bezog sich auch Erzherzog Georg
in seiner Ansprache: „noch nie zuvor sei seine Familie in einer Flasche Wein
abgebildet worden.“
Die Ausstellung ist jeden Samstag von 12.00 bis 17.00 und
jeden Sonn- und Feiertag von 10.00 bis 17.00 zu besuchen.
Die Goldene Jetti ist der Preis der Wiener Wirtschaftskammer für Innovationen im Tourismus. Wir wurden mit unserem Projekt „Haus der Könige“, das wir 2018 gemeinsam mit dem Palais Coburg umgesetzt haben, nominiert.
Das Palais Coburg feierte in diesem Jahr sein 15-jähriges Bestehen als Hotelresidenz. Nach langjährigen und aufwendigen Renovierungsarbeiten wurde 2003 das Palais für Gäste geöffnet. Rasch hatte es einen Namen als erste Adresse für Genuss und Kulinarik in der Stadt, doch die außergewöhnliche Geschichte des Hauses und seiner Bewohner war kaum bekannt.
Um dies zu ändern, wurde das Jubiläumsjahr unter das Motto „Haus der Könige“ gestellt und gemeinsam mit cantat nachgedacht, wie die Geschichte des Coburgs erzählt und erlebbar werden kann. Am Anfang stand Spurensuche und Recherche, die Ergebnisse wurden in einem Buch veröffentlicht, das im April 2018 in den Prunkräumen des Palais vorgestellt wurde.
Darauf aufbauend entstand eine Ausstellung im Foyer und Untergeschoss des Hauses. Mehrere Tausend Besucher nahmen das Angebot an, die glanzvolle Vergangenheit des Palais zu erforschen – und im Zuge des Rahmenprogramms die vielfältigen Angebote des Coburgs heute zu genießen. Es gab Themenführungen, Weinverkostungen oder „Brunch bei Clementine“ in den Prunkräumen. Das Themenjahr gipfelte in der Silvestergala unter dem Jahresmotto „Haus der Könige“.
Der Preisträger der Goldenen Jetti wird zweistufig ermittelt, zum einen durch ein Onlinevoting, aus den Bestbewerteten kürt eine Fachjury dann den Preisträger.
Nur noch 6 Wochen, dann öffnen sich die Türen unseres aktuellen Ausstellungsprojekts. Auf Schloss Jedenspeigen erzählen wir von einer der Schicksalsstunden mitteleuropäischer Geschichte, der Schlacht zwischen Rudolf von Habsburg und Ottokar II. Przemysl am 26. August 1278.
Doch es geht nicht um die Schlacht allein – ein Raum ist den Erbauern des deutlich jüngeren Schlosses gewidmet, der Familie Kollonitsch. Diese ließen ab den 1580er Jahren den heutigen Bau errichten.
Wie „machen“ wir bei Cantat Heritage & Innovation eigentlich Ausstellungen? Ein genaues Kochrezept gibt es natürlich nicht – aber eines gibt es bei allen unseren Produktionen: hochqualitative Reproduktionen von Bildern, gedruckt auf echter Malerleinwand von unserer Druckerei Viennaprint.
Nach dem Druck werden die Bilder auf Keilrahmen gespannt und fixiert.
Die Malerleinwand ist bewusst gewählt, da sich die Fasern des Gewebes mit der Farbe „vollsaugen“ und der Eindruck der Reproduktion dadurch noch authentischer wird.
Wir setzen diese Bilder als Illustration ein, ohne jedoch den Eindruck „authentischer Werke“ erwecken zu wollen, daher verzichten wir bewusst auf Rahmungen.
Kommende Woche ziehen die Bilder um – und werden auf Schloss Jedenspeigen gehängt.