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Schloss Jedenspeigen eröffnet

Schloss Jedenspeigen eröffnet

Eröffnung der neuen Ausstellung „Schlacht und Schicksal“ auf Schloss Jedenspeigen am 18. Mai 2019

„Immer wenn ein Habsburger in Jedenspeigen ist, passiert in Österreich Entscheidendes“. Mit diesen Worten schloss der niederösterreichische Landtagspräsident Karl Wilfing seine Eröffnungsrede im Hof von Schloss Jedenspeigen. Er bezog sich zwar auf die tagespolitischen Ereignisse des 18. Mai, doch spannte er damit einen Bogen ins Jahr 1278. Am 26. August fand in Sichtweite des Schlosses die größte Ritterschlacht des 13. Jahrhunderts statt. Der böhmische König Ottokar Przemyls kämpfte gegen König Rudolf von Habsburg um die Herrschaft in Österreich. Mit Hilfe seiner ungarischen Verbündeten errang Rudolf den Sieg, das Haus Habsburg wurde an der Donau heimisch, eine neue Ära in der Geschichte Mitteleuropas konnte beginnen.


Als Vertreter des Hauses Habsburg war Erzherzog Georg gekommen. Er hob in seiner Rede die Bedeutung der Ereignisse von 1278 für die Familie hervor, vor allem die kluge Politik des Sieges Rudolf von Habsburg. Dieser setzte nach der Schlacht auf Versöhnung und verheiratete seine Tochter Guta mit dem Sohn und Erben des bei Jedenspeigen umgekommenen Böhmenkönigs.


Mitteleuropa war das große Thema der Eröffnungsreden die simultan auch ins Slowakische übersetzt wurden. Die Renovierung und Neugestaltung von Schloss Jedenspeigen war nur durch ein INTERREG Projekt mit Gemeinden in der Westslowakei möglich. Gemeinsam mit dem Kleinkarpatischen Museum in Pezinok wurde eine Sonderausstellung vorbereitet, die sich der Weinkellerarchitektur Mitteleuropas widmet.
Neben Erzherzog Georg sprachen Bürgermeister Alfred Kridlo, der slowakische Botschafter Peter Misik, die Abgeordnete zum Selbstverwaltungskreis Bratislava Zuzana Schwartzova und Landtagspräsident Karl Wilfing


Die Ausstellung „Schlacht und Schicksal“ wurde von Günter Fuhrmann kuratiert. In seiner Vorstellung wies er sowohl auf die mitteleuropäische Ausrichtung der Ausstellung hin wie auch den Einsatz moderner Medien, entwickelt von Cantat Heritage & Innovation. Durch Projektion beginnen Büsten der Könige sich zu unterhalten, in einem Multimedia-Raum kann auf einer U-förmigen, 2 Meter hohen und 10 Meter langen Leinwand in einer 5-minütigen Installation die Schlacht miterlebt werden.

An diesem Samstag wurde auch die neue Schlossvinothek eröffnet. Jedenspeigen ist seit vielen Jahren für einen ganz besonderen Wein berühmt, auf den Weingärten, die am historischen Schlachtfeld wachsen, wird ein „Habsburg-Wein“ gekeltert. Werner Zirnsack, Obmann des Weinbauvereins, beschrieb diesen Wein „als mit den gleichen Eigenschaften wie das Haus Habsburg ausgestattet: Langlebigkeit und Kraft“. Darauf bezog sich auch Erzherzog Georg in seiner Ansprache: „noch nie zuvor sei seine Familie in einer Flasche Wein abgebildet worden.“

Die Ausstellung ist jeden Samstag von 12.00 bis 17.00 und jeden Sonn- und Feiertag von 10.00 bis 17.00 zu besuchen.

www.jedenspeigen.at

Eine Ausstellung entsteht…Multimedia

Eine Ausstellung entsteht…Multimedia

Ein Projekt, das spielend entsteht.

Wir arbeiten derzeit an einem Projekt, das der – aus ungarischer Sicht zweiten – Schlacht auf dem Marchfeld gewidmet ist. Die erste fand 1260 zwischen Ottokar II. Przemysl und König Bela IV. statt, bei diesem Projekt geht es jedoch um die Schlacht bei Jedenspeigen und Dürnkrut 1278.

Da ich ja selbst Ungar bin, war ich fasziniert, welch große Rolle der ungarischen Truppen unter König Laszlo IV. an diesem historischen Ereignis gespielt haben. Als mir die Aufgabe übertragen wurde, die multimediale Darstellung der Schlacht zu managen, dachte ich noch es wäre ein Leichtes – zum einen hatte ich wissenschaftliches Know-How, zum anderen Videokünstler an meiner Seite. Ein etwas naiver Ansatz…

Schlachtraum

Unsere Vision war es, im Schloss Jedenspeigen einen ganzen Raum mit einer multimedialen Inszenierung der Schlacht zu bespielen. Eine 2 Meter hohe Leinwand wird dort U-förmig installiert, darauf soll ein Video mit Kampfszenen sowie eine Animation der Ereignisse des 26. August 1278 projiziert werden, der größten Ritterschlacht aller Zeiten. 

Was braucht es also, um eine solche Schlacht darzustellen? Vor allem Ritter und Pferde. Gemeinsam mit Roman Hansi, unserem Videokünstler, machte ich mich auf die Suche nach geeignetem Filmmaterial. Es gab zwar viele Aufnahmen, doch leider waren kämpfende Ritter in Rüstungen des 13. Jahrhunderts, noch dazu zu Pferde NICHT darunter. 

Eine Ausnahme…

Nun war guter Rat gefragt – denn auf das multimediale Schlachtenvideo wollten wir natürlich nicht verzichten. Unsere Ritter mussten daher digital entstehen!

Im Zuge der Recherche habe ich eine digitale Schlachtrekonstruktion des ungarischen Historikers Tamás Baltavári gefunden. Diese Idee inspirierte uns, einen ähnlichen Weg zu gehen. Doch haben wir das Konzept ausgebaut. Roman Hansi schuf eine Kombination aus digitaler Rekonstruktion und Realfilmszenen.

Unsere Ritter zu Pferde

Nachdem nun das Problem der Darstellung gelöst war, dachte ich erneut es wäre ein Leichtes, aus den vorhandenen Quellen ein Drehbuch der Schlacht zu erstellen. Zum zweiten Mal war ich über meine Naivität erstaunt.

Es stelle sich nämlich heraus, das die von mir verwendeten Quellen aus Österreich sich deutlich von denen aus Ungarn unterschieden. Es war mir natürlich klar, dass eine genau numerische Aufstellung der Truppengröße bei einem Ereignis von vor 750 Jahren nicht zu erwarten war. Dennoch überraschte es mich, dass in der österreichischen Literatur der ungarische Anteil meist unterschlagen während in ungarischen Quellen die Rolle Rudolf von Habsburgs auf ein Minimum reduziert wurde. Ich entschied mich für einen diplomatischen Mittelweg, der die verschiedenen Interpretationen berücksichtigte. 

Das Ergebnis ist ab 18. Mai 2019 in Schloss Jedenspeigen zu besichtigen.

Eine Ausstellung entsteht…. der Druck

Eine Ausstellung entsteht…. der Druck

Nur noch 6 Wochen, dann öffnen sich die Türen unseres aktuellen Ausstellungsprojekts. Auf Schloss Jedenspeigen erzählen wir von einer der Schicksalsstunden mitteleuropäischer Geschichte, der Schlacht zwischen Rudolf von Habsburg und Ottokar II. Przemysl am 26. August 1278.

Doch es geht nicht um die Schlacht allein – ein Raum ist den Erbauern des deutlich jüngeren Schlosses gewidmet, der Familie Kollonitsch. Diese ließen ab den 1580er Jahren den heutigen Bau errichten.

Wie „machen“ wir bei Cantat Heritage & Innovation eigentlich Ausstellungen? Ein genaues Kochrezept gibt es natürlich nicht – aber eines gibt es bei allen unseren Produktionen: hochqualitative Reproduktionen von Bildern, gedruckt auf echter Malerleinwand von unserer Druckerei Viennaprint.

Nach dem Druck werden die Bilder auf Keilrahmen gespannt und fixiert.

Die Malerleinwand ist bewusst gewählt, da sich die Fasern des Gewebes mit der Farbe „vollsaugen“ und der Eindruck der Reproduktion dadurch noch authentischer wird.

Wir setzen diese Bilder als Illustration ein, ohne jedoch den Eindruck „authentischer Werke“ erwecken zu wollen, daher verzichten wir bewusst auf Rahmungen.

Kommende Woche ziehen die Bilder um – und werden auf Schloss Jedenspeigen gehängt.

Kollonitsch kehrt heim

Kollonitsch kehrt heim

Wir arbeiten bereits auf Hochtouren an unserem nächsten Projekt – die Neugestaltung der Ausstellung auf Schloss Jedenspeigen im Weinviertel. Wo sich heute der Renaissancebau erhebt befand sich im August 1278 das Lager von König Ottokar Prezmysl. Die größte Ritterschlacht des Mittelalters zwischen ihm und König Rudolf von Habsburg entschied die Zukunft Mitteleuropas. Diesem Ereignis ist der Großteil der Ausstellung gewidmet, aber auch die spätere Geschichte des Schlosses unter der Familie Kollonitsch wird gewürdigt. Was steht am Anfang eines solchen Projekts? Die Suche nach passenden Bildern – und so fanden wir auch diesen grimmig dreinblickenden Herren – Carl Freiherr von Kollonitsch, einstiger Herr auf Schloss Jedenspeigen. Im Mai 2019 kehrt er in seinen einstigen Wohnsitz zurück!