Die Familie Schwarzenberg stellte mehrere Jahrhunderte die wichtigsten politischen Berater für das Haus Habsburg. Aber auch heute noch ist der Name Schwarzenberg aufs engste mit Politik verbunden. Fürst Karel Schwarzenberg war erst Kanzler von Präsident Vaclav Havel, dann Außenminister der Tschechischen Politik, Gründer einer politischen Partei, Präsidentschaftskandidat und immer noch Abgeordneter im Prager Parlament.
Darüber hinaus engagiert sicher der 81-jährige Fürst in unzähligen Initiativen und sein Terminkalender ist übervoll. Doch eine Dokumentation über das Haus Schwarzenberg ohne ein Gespräch mit Karel wäre undenkbar – die Herausforderung war es daher, ihn für ein Interview gewinnen zu können. Weniger aus inhaltlichen, sondern aus zeitlichen Gründen.
Doch zum Glück gibt es gute Freunde – die aus der wichtigsten Schwarzenberg-Stadt in Österreich stammen, dem obersteirischen Murau. Seit 1617 gehört Schloss Murau der Familie Schwarzenberg, auch Fürst Karel verbringt gerne Zeit in der schönen Gemeinde. Und kennt natürlich auch viele Murauer! Durch diese private Günter Fuhrmann – Murau – Connection gelang es, eine Projektbeschreibung samt der Bitte um ein Interview an den Fürsten zu übermitteln. Und binnen kürzester Zeit erhielt er den Kontakt zur Privatsekretärin, die seinen dichten Terminkalender verwaltete.
Am 16. Oktober 2019 ergab sich ein Zeitfenster in Prag – sofort plante das Produktionsteam die für Tschechien vorgesehenen Aufnahmen um und es ging an die Moldau. Alex Frohner, der Regisseur der Schwarzenberg-Folge erstellte gemeinsam mit Günter Fuhrmann und Zoltán Bálo von cantat einen Fragenkatalog und führte das Interview im Prager Hotel Augustine auf der Kleinseite, einem umgebauten Augustinerkloster. Eine der abschließenden Fragen betraf ein berühmtes Zitat von Karel Schwarzenberg – auf die Frage, was ihm Mitteleuropa bedeutet, antwortete er „eine Wiener Semmel, ein ungarisches Gulasch und ein tschechisches Bier sind noch immer mein liebsten Frühstück“ – Anlass genug, nach dem beeindruckenden Gespräch mit dieser großen Persönlichkeit, noch ein Pilsner an der Moldau zu trinken.